Warum sichere Kennwörter so wichtig sind

Onlinebanking, Newsletter-Anmeldungen, die eigene Mailbox. Vieles im Internet funktioniert über Passwörter: Wer sich je für spezielle Dienste angemeldet hat, weiß, wie schwer es ist, sich Kennwörter auszudenken. Oft fällt einem kein passender Begriff ein oder das gewählte Wort ist zu kurz oder zu umständlich. Zudem: Wer kann sich schon all die vielen Kennwörter merken? Die meisten Internetnutzer bauen sich daher eine Gedächtnisstütze und verwenden die Namen von Hund, Katze, Wellensittich oder den lieben Angehörigen. Nur sind solche Passwörter leider so leicht zu knacken wie Erdnüsse.

 

Wer sich jetzt ertappt fühlt, sollte das durchaus ernst nehmen. Denn „schwache“ Passwörter sind vergleichbar mit einer offenen Wohnungstür – während eines zweiwöchigen Urlaubs. Daher ist bei der Wahl von Kennwörtern etwas mehr Einfallsreichtum gefragt.

 

„Zahlen- und Buchstabensalat“ am sichersten

Grundsätzlich sollten Internetnutzer nur Passwörter wählen, die mindestens acht Zeichen enthalten. Dabei sind Kombinationen aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen besonders empfehlenswert. Groß- und Kleinschreibung macht das Kennwort noch sicherer. Wer jeden Buchstaben und jede Zahl nur einmal verwendet, hat die Chance auf ein (fast) Hacker resistentes Passwort. „uZ3oP8#1“ könnte so ein Beispiel sein.

 

Solch einen Zahlen- und Buchstabensalat ist natürlich nur schwer zu merken. Dennoch macht es Sinn, Kennungen zu wählen, die in keinem Lexikon stehen. Denn Hacker verfügen über Programme, die mit Hilfe von Wörterbüchern und Nachschlagewerken versuchen, die Passwörter zu knacken. Da Benutzer oft solche Codes wählen, die einfach zu merken sind, gibt es eine riesige Zahl von geschützten Bereichen, die auf diese Weise schnell geknackt werden können. Da hilft auch das Ersetzen von Buchstaben durch ähnliche Zahlen nichts, beispielsweise „3ss3n“ für Essen. Für moderne Hacker-Tools sind auch rückwärts geschriebene Begriffe, zufällig eingefügte Sonderzeichen und Ziffern sowie die abwechselnde Groß- und Kleinschreibung kein Problem. Außerdem wird auf Lexika in verschiedenen Sprachen und zu Spezialgebieten zugegriffen. Es ist also wahrscheinlich, dass auch Begriffe wie „Pneumothorax“ oder „Darth Vader“ geknackt werden.

 

Websurfen auf Kosten anderer

Angesichts solchen Aufwands fragt sich mancher, was digitale Langfinger ausgerechnet mit seinen Daten anfangen sollen. Doch geknackte Kennwörter ermöglichen beispielsweise das Versenden zweifelhafter Angebote unter fremden Namen oder Bestellungen im Internet. So mancher surft auch ganz einfach nur gerne im Internet – nur leider auf Kosten anderer. Das böse Erwachen kommt für die Opfer dann meist mit der nächsten Abrechnung.

 

Eines für alles?

Ein weiterer fataler Fehler, dem viele Computernutzer anheim fallen ist, ein Kennwort gleich für mehrere Anwendungen einzusetzen. Das erleichtert zwar ungemein die Merkfähigkeit, doch einmal geknackt, haben Hacker durch so ein „Universalpasswort“ direkt Zugang zu mehreren Diensten. (Quelle: www.symantec.com)